Wurzelspitzenresektion: Unterschied zwischen den Versionen
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Es folgt ein provisorischer Verschluss der Zahnkrone, wenn von oben die Wurzelfüllung erfolgte, der nach Abheilung der Wunde durch eine permanente Krone oder Füllung ersetzt wird. | Es folgt ein provisorischer Verschluss der Zahnkrone, wenn von oben die Wurzelfüllung erfolgte, der nach Abheilung der Wunde durch eine permanente Krone oder Füllung ersetzt wird. | ||
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Aktuelle Version vom 3. Februar 2017, 21:46 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Wurzelspitzenresektion
Eine Wurzelspitzenresektion (WSR) ist ein zahnmedizinischer Eingriff, bei dem operativ die Wurzelspitze des betroffenen Zahnes gekürzt wird und ist ein Operationsverfahren, das der chirurgischen Zahnerhaltung und der Infektionsbeseitigung dient. Sie kann nur durchgeführt werden, wenn der betroffene Zahn erhaltungswürdig ist, also nach dem Eingriff durch ein Krone oder im schlechteren Fall mit einer Füllung versorgt werden kann. Wurzelspitzenresektionen an Front- und Seitenzähnen werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, wenn der Zahn erhaltungswürdig ist.
Ursache
Erforderlich ist eine Wurzelspitzenresektion, wenn ein chronisch entzündlicher Prozess in Wurzelspitzennähe nicht durch eine herkömmliche Wurzelkanalbehandlung abklingt. Weitere Indikationen sind beispielsweise eine apikale Parodontitis, also eine Entzündung an der Wurzelspitze. Hat sich eine Zyste an der Wurzelspitze gebildet, ist auch dies ein Operationsgrund. Diese kann auch auf mehrere Zähne erweitert sein und muss dann an allen betroffenen Zähnen operativ entfernt werden. Bei der Wurzelspitzenresektion wird neben der Wurzelspitze auch das entzündlich veränderte Gewebe in diesem Bereich entfernt, um eine weitere Infektionsausbreitung zu vermeiden und um neben dem Zahnerhalt auch die Knochenregeneration zu gewährleisten. Eine Wurzelspitzenresektion muss auch durchgeführt werden bei Wurzelfrakturen, die durch Zahnverletzungen entstehen können und wenn eine ausreichnde Behandlung durch eine Wurzelkanalfüllung nicht möglich sein sollte. Ursachen dafür können zum Beispiel eine verstärkte Wurzelkrümmung sein.
Vorgehen
Der Eingriff findet unter Lokalanästhesie statt. Entlang der Zahnreihe wird ein Schnitt durch das Weichgewebe und die Knochenhaut durchgeführt. Dieser erfolgt meist von vestibulär, also zur Wange oder den Lippen hin. Ist dies zum Beispiel durch starke Wurzelspreizung,die an mehrwurzeligen Oberkieferseitenzähnen auftreten kann, nicht möglich, kann der Zugang auch von oral, also vom Gaumen her, erfolgen. Zur Entlastung wird das Zahnfleisch an dem betroffenen Zahn mobilisiert. Die Zähne sind gut im Knochen verankert, deswegen muß die Wurzelspitze sorgsam mit Hilfe von Fräsern unter Wasserkühlung freigelegt werden. Mit einem chirurgischen Löffel wird krankes Gewebe um die Wurzelspitze herum freigelegt und dann vollständig entfernt. Es folgt die eigentliche Wurzelspitzenresektion, die mit dünnen Bohrern (Lindemannfräse)durchgeführt wird. Die Wurzel wird um 2-3 mm gekürzt. Dabei sollten alle verästelten Ausläufer der Wurzel mit dem kranken Gewebe (Granulationsgewebe) entfernt werden. Für einen bakteriendichten Abschluss des Wurzelkanals wird bei der Wurzelspitzenresektion der häufig zu kurz gefüllte Kanal rückseitig (retrograd)aufbereitet und gefüllt. Dies kann von oben von der Krone her (wie bei einer herkömmlichen Wurzelkanalbehandlung), oder von der Wurzelspitze ausgehend, erfolgen. Letzteres dient als zusätzliche, vollständige Aufbereitung, wenn es von oben (orthograd) nicht möglich ist. Krankes Gewebe und die Wurzelspitze, werden abgetrennt bzw. Granulationsgewebe wird ausgekratzt. Nach Desinfizierung des Wurzelkanals, sowie der Säuberung der Knochenhöhle, erfolgt die retrograde Füllung falls nötig. Danach wird alles wieder vernäht. Es folgt ein provisorischer Verschluss der Zahnkrone, wenn von oben die Wurzelfüllung erfolgte, der nach Abheilung der Wunde durch eine permanente Krone oder Füllung ersetzt wird.
Medikation
Die Gabe von Medikamenten kann von Arzt zu Arzt sehr unterschiedlich sein. Im Zahnzentrum Wedding werden in erster Linie schmerzstillende Medikamente und auch abschwellende Medikamente verschrieben. Ein Präparat zum Magenschutz kann sinnvoll sein. Antibiotika werden dann verabreicht, wenn dies für eine gute Heilung sinnvoll ist.
Nachsorge
Eine Röntgenaufnahme zeigt den Erfolg der Behandlung und eine Kontrollaufnahme erfolgt ca. 6 Monate nach der Wurzelspitzenresektion. Die Nahtentfernung erfolgt 7-10 Tage nach dem Eingriff. Nach der Wurzelspitzenresektion sollten Sie, solange die Betäubung nicht vollständig abgeklungen ist, mit der Nahrungsaufnahme warten. 24 Stunden nach der OP müssen Sie komplett auf Alkohol, Rauchen, Kaffee und schwarzen Tee und Aspirin bzw. den Wirkstoff ASS sowie körperliche Betätigung verzichten. Schmerztabletten beugen Schwellungen und Schmerzen vor. Kühlung lindert die Schwellung.
Kurzfassung
Eine Wurzelspitzenresektion (WSR) ist ein operativer Eingriff, bei dem die Wurzelspitze des betroffenen Zahnes gekürzt wird. Dies dient der Zahnerhaltung und der Infektionsbeseitigung. Sie kann nur durchgeführt werden, wenn der betroffene Zahn erhaltungswürdig ist, also nach dem Eingriff durch ein Krone oder Füllung versorgt werden kann. Eine Wurzelspitzenresektion ist erforderlich, wenn ein chronisch entzündlicher Prozess in Wurzelspitzennähe nicht durch eine herkömmliche Wurzelkaralbehandlung abklingt, bei Zystenbildungen, Wurzelfrakturen und starken Wurzelkrümmungen. Nach einer örtlichen Betäubung beginnt die Operation durch einen Schnitt entlang der Zahnreihe. Der Schnitt erfolgt im Mundvorhofbereich seltener am Gaumen, dabei wird Weichgewebe und das Zahnfleisch mobilisiert. Dann wird der Knochen über der Wurzel mit Hilfe eines speziellen Bohrers freigelegt und die schuldige Wurzelspitze entfernt. Dabei sollten auch alle kranken Gewebsanteile um die Wurzelspitze herum entfernt werden. Die Wurzel wird um 2-3 mm leicht angeschrägt gekürzt. Das Weichgewebe wird abschließend vernäht und der Zugang zum Wurzelkanal von der Krone her mit einem provisorischen Füllungsmaterial verschlossen. Eine Röntgenaufnahme nach der Behandlung beendet den Eingriff zusammen mit der Aufklärung. 24 Stunden nach dem Eingriff verzichten man auf Tabak, Aspirin (ASS), Kaffee, Tee sowie auf körperliche Anstrengungen.
Literatur
- Weber, Thomas Memorix. 3.Aufl. Thieme